Mental Health Strategie für CEOs

Mental Health Strategie für CEOs: Warum psychische Gesundheit deine Führungsaufgabe ist

In den letzten Jahren ist das Thema Mental Health immer mehr in den Fokus gerückt – besonders im Zusammenhang mit dem World Mental Health Day. Aber eine wichtige Frage bleibt: Wie kannst du als CEO sicherstellen, dass psychische Gesundheit in deinem Unternehmen ernst genommen wird? Die Antwort ist nicht einfach, denn eine Mental Health Strategie ist kein „Nice-to-Have“, sondern ein essenzieller Teil der modernen Unternehmensführung.

Die wachsende Bedeutung psychischer Gesundheit am Arbeitsplatz

Psychische Gesundheit betrifft nicht nur Einzelne, sondern hat direkte Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden deines gesamten Teams. Studien zeigen, dass ein offener Umgang mit psychischen Problemen das Arbeitsklima deutlich verbessern kann – und dass dies letztlich auch zu höherer Produktivität und weniger krankheitsbedingten Ausfällen führt.

Es ist heute wichtiger denn je, eine Umgebung zu schaffen, die psychologische Sicherheit bietet. Das bedeutet, dass deine Mitarbeitenden sich sicher fühlen, offen über Sorgen und Schwierigkeiten zu sprechen – ohne Angst vor negativen Konsequenzen. Diese Art von Vertrauen fördert nicht nur die Kreativität und Produktivität, sondern stärkt auch die Bindung innerhalb des Teams.

Die hohen Kosten von Untätigkeit: Krankheitsbedingte Abwesenheiten und ihre Folgen

Krankheitsbedingte Ausfälle sind nicht nur teuer, sondern belasten auch diejenigen, die die Arbeit des erkrankten Teams übernehmen müssen. Sie führen zu doppelter Belastung: Einerseits leidet das kranke Teammitglied, andererseits steigen die Kosten und der Stress für die Vertretungen. In einem meiner früheren LinkedIn-Beiträge habe ich verdeutlicht, welche erheblichen Kosten krankheitsbedingte Abwesenheiten verursachen können. Doch was oft übersehen wird, sind die indirekten Auswirkungen auf die Motivation und Produktivität deines gesamten Teams.

Arbeitsbedingungen als Schlüssel zu gesunder Führung

Wenn es darum geht, psychische Probleme am Arbeitsplatz zu vermeiden, ist Prävention das A und O. Unternehmen, die Arbeitsbedingungen schaffen, die einen positiven Umgang mit psychischen Belastungen ermöglichen, haben langfristig mehr Erfolg. Gute Arbeitsbedingungen verhindern nicht nur psychische Probleme, sondern fördern das Wohlbefinden und die Motivation aller Mitarbeitenden. Davon profitieren nicht nur die Betroffenen, sondern das gesamte Unternehmen.

Psychische Gesundheit als Hebel für Arbeitgeberattraktivität

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Rolle der psychischen Gesundheit in der Arbeitgeberattraktivität. Laut einer Gallup-Studie von 2021 erwarten besonders GenZ und Millennials, dass ihre Arbeitgeber sich aktiv um ihr Wohlbefinden kümmern. Psychische Gesundheit ist für diese Generationen ein entscheidender Faktor bei der Wahl des Arbeitgebers. Ein Unternehmen, das dieses Thema ernst nimmt und entsprechende Strategien umsetzt, wird als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen und hat einen klaren Wettbewerbsvorteil.

Der richtige Umgang mit mentaler Gesundheit stärkt also nicht nur das Wohlbefinden deiner Mitarbeitenden, sondern erhöht auch die Attraktivität deines Unternehmens für Top-Talente. In Zeiten von Fachkräftemangel ist das ein entscheidender Faktor.

Mentale Gesundheit ist mehr als nur eine HR-Aufgabe

Mental Health darf nicht als reine HR-Aufgabe verstanden werden. Das Thema ist zu bedeutend, um nur in der Personalabteilung behandelt zu werden. Es gehört in die strategische Unternehmensführung. Die Auswirkungen von psychischen Belastungen sind zu gravierend, um sie auf einzelne Abteilungen zu beschränken.

Als CEO solltest du erkennen, dass der Umgang mit psychischer Gesundheit eine strategische Priorität ist. Du trägst die Verantwortung, dieses Thema auf die Agenda des Vorstands zu setzen und sicherzustellen, dass es regelmäßig auf der Führungsebene besprochen wird. Nur mit einem strategischen Ansatz kannst du langfristig eine Unternehmenskultur schaffen, die psychische Gesundheit fördert und schützt.

Wie du als CEO eine Mental Health Strategie entwickelst

Die Entwicklung einer effektiven Mental Health Strategie erfordert mehr als nur gute Absichten. Sie beginnt mit einer genauen Analyse der aktuellen Situation in deinem Unternehmen: Wo gibt es bereits Ansätze? Wo sind die Schwachstellen? Der offene Dialog mit deinen Mitarbeitenden ist hierbei unerlässlich, um ein klares Bild der Bedürfnisse zu erhalten.

Hier sind einige konkrete Schritte, die du in Betracht ziehen solltest:

  1. Regelmäßige Umfragen
    Befrage deine Mitarbeitenden regelmäßig zum Thema psychische Gesundheit. So bekommst du ein realistisches Bild und kannst gezielte Maßnahmen ergreifen.
  2. Schulungen anbieten
    Biete Schulungen an, um das Bewusstsein für psychische Gesundheit zu schärfen und dein Team sowie die Führungskräfte für das Thema zu sensibilisieren.
  3. Offene Kommunikationskultur fördern
    Schaffe eine Kultur, in der es normal ist, über psychische Belastungen zu sprechen. Dies kann durch regelmäßige Gespräche oder interne Kommunikationskanäle geschehen.
  4. Zugang zu professioneller Unterstützung bieten
    Stelle sicher, dass deine Mitarbeitenden einfachen Zugang zu professioneller Unterstützung haben – sei es durch externe Beratungsdienste oder betriebsinterne Angebote.
  5. Mentoren- oder Buddy-Programme einführen
    Mentoren oder Buddys können helfen, frühzeitig Anzeichen von Überforderung oder psychischen Problemen zu erkennen und rechtzeitig Unterstützung anzubieten.

Warum du als CEO selbst aktiv werden musst

Mental Health ist nicht nur eine strategische Aufgabe – es ist auch eine persönliche Herausforderung für jede Führungskraft. Als CEO trägst du die Verantwortung für das Wohlbefinden deiner Mitarbeitenden. Aber auch du selbst bist nicht immun gegen psychische Belastungen. Der Druck, ständig leistungsfähig zu sein, kann enorm sein.

Deshalb ist es wichtig, dass du nicht nur für deine Mitarbeitenden sorgst, sondern auch für Dich selbst. Ein CEO, der auf seine eigene psychische Gesundheit achtet, ist nicht nur ein besserer Leader, sondern auch ein Vorbild für das gesamte Unternehmen.

Die Bedeutung von mentaler Gesundheit für den Unternehmenserfolg kann nicht genug betont werden. Eine Strategie sollte in jedes Unternehmen integriert und auf höchster Ebene besprochen werden. Der richtige Umgang mit psychischen Herausforderungen ist keine kurzfristige Aufgabe, sondern ein langfristiger Prozess, der tief in der Unternehmenskultur verankert werden muss.

Nancy Wayland

Die Stärken in Menschen zu fördern, ist meine Leidenschaft. Seit über zwei Jahrzehnten begleite ich Führungskräfte in der Entwicklung ihrer Leadership-Kompetenzen. Als CEO eines grossen Sozialversicherungsunternehmens habe ich gezeigt, dass tiefgreifende Transformation auch in öffentlich-rechtlichen Organisationen möglich ist – mit dem richtigen Mindset und den richtigen Menschen.

Heute bringe ich diese Kompetenz in mehrere VR-Mandate ein.

2023 habe ich mich selbstständig gemacht und unterstütze seither C-Level-Executives, sowohl in der Vorbereitung auf ihre CEO-Rolle als auch in den ersten Monaten der Einarbeitung, um sie sicher durch die typischen Herausforderungen der Anfangsphase zu navigieren.